Angesichts der Lage der Bundesgartenschau 1957 auf dem rechten Rheinufer schien es wünschenswert, neben der Hohenzollernbrücke eine weitere feste Verbindung über den Rhein zu schaffen, um das Gartenschaugelände auch von Norden zu erschließen. Gleichzeitig sollten so der innere Grüngürtel, Zoo und Flora städtebaulich mit dem Rheinpark verknüpft werden.

Es sollte sich keinesfalls um eine Dauereinrichtung handeln, sondern die Betriebsdauer sollte lediglich fünf Jahre betragen. In diesem Zeitraum, so hatte man errechnet, würden sich die geschätzten Gesamtkosten von 1,1 Mio. DM amortisiert haben (und dann könne man ja weitersehen...).

Ende März 1957 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Kurz vor der Eröffnung der Gartenschau, am 17. April 1957, wurde die Seilbahn, durch den Oberbürgermeister Theo Burauen und den Zoodirektor Wilhelm Windecker offiziell in Betrieb genommen.

Die Rheinseilbahn war im wahrsten Sinne des Wortes eine Zugnummer der Bundesgarten-schau 1957. Auch der Schirmherr der Gartenschau, Bundeskanzler Konrad Adenauer, ließ es sich nicht nehmen, anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten gemeinsam mit seinem Sohn Max, Oberbürgermeister Burauen und dem Vorsitzenden der Gesamtleitung der Gartenschau Fresdorf in einer girlandengeschmückten Kabine über den Rhein zu gondeln. Die Gesamtzahl der Fahrgäste während der Ausstellung belief sich auf 1.350.000. Der Fahrpreis für Hin-und Rückfahrt betrug 1,70 DM. In jeder der 50 Kabinen hatten vier Personen Platz. Da die Rheinseilbahn eine kuppelbare Zweiseil-Umlaufbahn war, konnte die Frequenz der eingesetzten Kabinen dem jeweiligen Fahrgastaufkommen angepasst werden. Bei Vollbetrieb verließ alle zwölf Sekunden eine Kabine die Stationen, was bei einer Zugseilgeschwindigkeit von 2,8 Meter pro Sekunde bedeutete, dass im Abstand von knapp 34 Meter gleichzeitig etwa 30 Kabinen unterwegs waren.

Stündlich konnten so bei Bedarf in beiden Richtungen bis zu 2.400 Personen auf ihrer Überfahrt den Blick über den Rheinpark, die Silhouette von Altstadt und Dom sowie über Deutz und Mülheim bis hin zum Bergischen Land schweifen lassen. Die Kölner Rheinseilbahn war damit seinerzeit die leistungsfähigste Personenseilbahn der Welt.

Die Rheinseilbahn musste bis spätestens 30. September 1963 bis auf den linksrheinischen Pylon und die Zoostation komplett demontiert werden, denn im Oktober sollte die Montage der stählernen Brückenelemente  der Zoobrücke beginnen.

Anfang 1966 gab der Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr grünes Licht und erteilte der Seilbahn eine Bau- und Betriebsgenehmigung, die diesmal bis zum Jahresende 1980 reichte. Der linkrheinische Pylon nördlich der Brückenrampe wurde leicht gedreht, der rechtsrheinische X-förmige „Christophorus" südlich der Brückenrampe weiter nach Südosten versetzt und unweit des Rheinufers neben der Brücke ein dritter, deutlich schlankerer Y-förmiger Zwischenpylon errichtet.

Am 22. August 1966 nahm die modernisierte und um 250 auf 935 Meter verlängerte Rheinseilbahn mit der stadtkölnischen Prominenz in den vorderen Gondeln wieder ihren Betrieb auf. Und wieder wurde das Ereignis abends mit einem Feuerwerk über dem Rhein gefeiert.

Zur BUGA fuhr auch eine Seselbahn durch den Rheinpark

Zur Gartenschau 1971 hatte die Rheinseilbahn als Verbindung zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Gartenschaugelände nur untergeordnete Bedeutung. Die mittlerweile nicht mehr so sensationell neue Seilbahn nutzte man vor allem, um die Fahrt über den Strom und den Fernblick zu genießen. Die Rheinseilbahn beförderte rund 610.000 Fahrgäste.

Zunächst wurde die Rheinseilbahn umbenannt in Kölner Seilbahn, um sie im Bewusstsein auswärtiger Besucher stärker mit der Stadt Köln in Verbindung zu bringen. Dann erhielt die Seilbahn ein neues Outfit, und zwar gelb (für Licht und Sonne) und blau (für Himmel und Wasser), dazu als Hintergrund weiß und grau. Diese Farbgebung entspricht als „Corporate Design" auch allem Gestalterischem, das mit der Seilbahn in Verbindung steht.

Weiter galt es, neue Kundengruppen anzusprechen. Geboten werden z. B. auf Anfrage Sonderfahrten für Hochzeits- und andere Gesellschaften, anlässlich von Geburtstagsfeiern usw. Auch das Fernsehen nutzt gelegentlich eine Fahrt über den Rhein für die Aufzeichnung von Interviews, Wettervorhersagen und dergleichen. Heilsame Zwecke erfüllt die Bahn, wenn Psychologen mit ihren Patienten auf dem Weg der Konfrontationstherapie versuchen, gegen deren Höhenangst anzukämpfen.

Kölner Seilbahn fährt in 2018 nicht mehr

Die Kölner Seilbahn wird in 2018 ihren Betrieb nicht mehr aufnehmen. Nachdem es am 30. Juli 2017 zu einem Sicherheitsstopp der Seilbahn gekommen war, weil sich ein Serviceseil an einer Gondel verhakt hatte, wurde eine Sicherheitsuntersuchung erstellt, die Ende Juni fertiggestellt wurde.

Zudem werden aktuell Gespräche mit der Aufsichtsbehörde bezüglich der Wiederinbetriebnahme geführt. Hierbei wurde eine Überarbeitung der Bergerichtlinie als notwendig erachtet. Insbesondere geht es um die Frage, wie eine ggf. notwendige Bergung an beiden Ufern des Rheins sicher und schnell stattfinden kann, wenn sich dort gleichzeitig viele Menschen im Rahmen von Sport- und Volksfesten aufhalten sowie Fahrzeuge Anrückwege versperren können. Die Überarbeitung der Bergerichtlinie wird mit allen Beteiligten durchgeführt, benötigt aber aufgrund der zu klärenden Details ausreichend Zeit. Deshalb lohnt ein Saisonstart der Kölner Seilbahn in diesem Jahr nicht mehr.

Quelle: https://www.koelner-seilbahn.de/ (abgerufen am: 21.09.2018)